Was ist Elasthan?
Immer wieder findet sich Elasthan oder „Elastan“ als Bestandteil in Textilien. Dochwas genau steckt hinter dieser Bezeichnung? Elasthan ist eine Chemiefaser mit hoher Spannkraft, die in Textilien für mehr Flexibilität und Dehnbarkeit sorgt. Umgangssprachlich kennt man das Elastomer unter der Bezeichnung Spandex oder in Textilien auch unter der Bezeichnung Stretch. 1959 brachte der Amerikaner Joseph Shivers die ersten Fasern aus Elasthan unter der Bezeichnung Fibre K auf den Markt, nach dem er für den amerikanischen Chemiekonzern DuPont ein Verfahren zur Massenproduktion der Faser entwickelt hatte. Ab 1962 wurde Fibre K in großen Mengen unter der Marke Lycra auch in Deutschland vertrieben. Einige Jahre später wurde das Material dann unter dem Markennahmen Spandex populär, aber auch Dorlastan, Creora, Linel und Elaspan sind Bezeichnungen für das Elasthan-Material.
Wie wird Elasthan hergestellt?
Gewonnen werden die gummiartigen Elasthanfasern aus der Verbindung zweier Kunststoffe: Polyurethan und Polyethylenglykol. Das Urethan bildet steife, gestreckte Abschnitte, die sich längs zueinander anlagern und durch die Ausbildung von Nebenvalenzkräften die Kohärenz der Faser ermöglichen. Daraus ergibt sich die Reißfestigkeit des Endproduktes. Die Polyalkoholblöcke sind stark zusammen geknäult, können aber leicht gestreckt werden. Hierin gründet die Dehnbarkeit des Endproduktes. Durch diese Kombination aus steifen und elastischen Segmenten, wird die äußerst hohe Dehnbarkeit der Faser Elasthan von mehr als 700 % erreicht.
Welche Eigenschaften hat Elasthan?
Elasthan zeichnet sich durch extreme Dehnbarkeit, hohe Reißfestigkeit und dauerhafte Formbeständigkeit aus. Verwebt mit textilen Fasern, gibt Elasthan diese Eigenschaften an die Textilie ab und sorgt dafür, dass Stoffe dehnbarer, reißfester und formbeständiger sind – so kehrt bspw. eine mit Elasthan versetzte Textilie nach dem Ausdehnen immer wieder in ihre Ursprungsform zurück. Zudem saugt Elasthan Farbpigmente auf und kann in vielen verschiedenen Farben und Mustern gefärbt werden. Stoffe mit einem Elasthananteil sind weich im Griff und haben eine glatte Oberfläche. Häufig sind mit Elasthan versetzte Stretch-Stoffe sehr leicht, dünn und fein, dabei aber äußerst reißfest und belastbar.
Das sind die optimalen Eigenschaften zur Anwendung im Bettwarenbereich, also Kopfkissen, Bettdecken und ihre Bezüge. Insbesondere Spannbettlaken, Matratzenüberzüge und Funktionstexilien profitieren von einer Verarbeitung mit Elasthan. Elasthanstoffe sind äußerst pflegeleicht und können bei 40° C bis 60° C gewaschen werden ohne ihre Eigenschaften einzubüßen.
Die Eigenschaften in der Übersicht
✓ gummiartige Chemiefaser mit hoher Spannkraft
✓ Hergestellt aus der Verbindung von Polyurethan und Polyethylenglykol
✓ Äußerst dehnbar, sehr reißfest und hohe Formbeständigkeit
✓ Stoffe mit Elasthan sind elastisch, formbeständig und pflegeleicht